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Wiener Künstler, Philharmonia Schrammeln

Komponisten:

Schrammel /Thirsfeld, Fahrbach / Mikulas, Eduard Strauß/Egger, Drescher / Mikulas, Katzenberger / Wasservogel, Mikulas, Mayer, Schrammel / Wasservogel, J. Strauss II/Götz, Schrammel / Egger, Richard Wagner/ Anonymus, J. Strauss I/Egger, Zajicek / Peter


Interpreten:

Johannes Tomböck, an der Ersten Geige
Dominik Hellsberg, an der Zweite Geige
Günter Haumer, Knopfharmonika 
Heinz Hromada,  Kontragitarre. 
Hannes Moser,  G-Klarinette "picksüße Hölzl"

Label: Deutsche Grammophon, Release Date: 2016

Preis: über externen download

Musik Informationen zum Wein

Dass die vorliegende CD mit dem Marsch Wiener Künstler eröffnet wird, unterstreicht die Verbindung des Schrammelquartetts mit den Wiener Philharmonikern. Zum 100. philharmonischen Konzert 1886 hatte der Dirigent Hans Richter die Schrammelbrüder eingeladen, vor dem Orchester aufzuspielen, und Johann (Hanns) Schrammel bedankte sich mit der Komposition des Marsches Wiener Künstler. Dem Vernehmen nach war Johann Strauß »not amused« über die Bevorzugung von Lanner. Die vorliegende Fassung wurde von Otto Thirsfeld arrangiert.

Von Philipp Fahrbach junior stammt die Polka française Im Kahlenbergerdörfl. Der junge Fahrbach hat das Orchester seines Vaters, der bei Johann Strauß Vater begonnen hatte, übernommen und konzertierte unter anderem auch bei der Weltausstellung 1873 in Wien. Er war zu seiner Zeit einer der beliebtesten Tanzkomponisten von Wien. Das Arrangement für Schrammelquartett stammt vom virtuosen Harmonikaspieler Josef Friedrich Mikulas, der diesmal das »picksüße Hölzl« bevorzugte. In seinem langen Musikerleben, er lebte bis 1980, hat er nicht nur bearbeitet, sondern auch ungezählte eigene Werke geschrieben.

Von Johann Schrammel stammt der D-Tanz. In diesem originalen Stück erübrigt sich die Bearbeitung. Die feine Kompositionstechnik spricht für sich.

Die Polka schnell Wien über alles von Eduard Strauß wurde von Alfons Egger für Schrammelquartett bearbeitet. Diese liebevollen Arrangements erlaubten es den Philharmonia Schrammeln einen großen Teil des Oeuvres der Strauß-Brüder in ihr Repertoire aufzunehmen. Damit hat er die Bandbreite des Ensembles weit geöffnet.

Der Walzer Dichterworte von Johann Schrammel erklingt wieder im Original. Dabei zeigt sich, dass auch die Schrammeln den spezifisch Wiener Walzertakt spielen, obwohl sie selbst wahrscheinlich nie zum Tanz aufgespielt haben. Für einen Wiener, der Walzer tanzen kann, stellt die Frage nach der Länge der einzelnen Viertel kein Problem dar. Für die Drehung um 180 Grad braucht man eben mehr Zeit als für das finale Beiziehen des Fußes im letzten Taktteil.

Carl Wilhelm Drescher (1850–1925) hat auch im Schrammelquartett mitgespielt. Mit seinem eigenen Orchester erlangte er als »König der Wiener Salonkapellen« große Popularität. Sein Grinzinger Marsch huldigt der bekanntesten Heurigengegend Wiens. Josef Mikulas hat ihn für die Klarinettenbesetzung arrangiert.

Das Walzeridyll Morgengruß von Johann Schrammel hat wieder Josef Mikulas für die Harmonika-Besetzung arrangiert. Wienerischer geht es nicht mehr. Wie viele Walzer ist auch dieser nicht zum Tanzen gedacht. Es geht um absolute Musik, um instrumentale Vortragsstücke.

Besondere Originalität zeichnet Alexander Katzenberger (1831–1892) aus. Gemeinsam mit seiner Ehefrau, die das »picksüße Hölzl« exzellent zu spielen wusste, und seinen Kindern baute er ein kleines Salonorchester auf, das vor allem im Wiener Prater musizierte. Der Tanz Erinnerungen an den roten Stadel wurde vom Komponisten Walter Wasservogel (1912–1986) arrangiert, der jahrzehntelang in einem Lokal in der Wiener Innenstadt musizierte.

Im Galopp Beim Fasslrutsch’n thematisiert Karl Mikulas den Brauch, am Festtag des Hl. Leopold am 15. November in Klosterneuburg über ein Tausendeimerfass zu rutschen. Der Bruder von Josef Mikulas war ebenfalls ein genialer Vermittler Wienerischer Tanzweisen.

»A Schnoferl ziagn« ist der wienerische Ausdruck für das Rümpfen der Nase, um anzuzeigen, dass man verstimmt oder beleidigt ist. »Schnoflert« bedeutet »durch die Nase gesprochen«. Dazu hat der Komponist Johann Mayer, genannt Zwickerl, für den Schnofler Tanz genaue Spielanweisungen beigefügt: »sul ponticello«, nahe dem Steg, damit ein nasaler Ton entsteht.

Die Polka française Praterveigerln von Johann Schrammel deutet auf das Suchen der ersten Veilchen im Prater hin. Wer diese ersten Anzeichen des nahenden Frühlings gefunden hatte, konnte stolz sein. Für die Klarinettenbesetzung bearbeitet von Walter Wasservogel.

Als am 18. Feber 1853 ein Mordanschlag auf Kaiser Franz Josef I. scheitert, schreibt Johann Strauß einen Marsch mit dem komplizierten Titel: Kaiser Franz Josef I. Rettungs-Jubel-Marsch, der er Schluss die alte Haydn-Hymne anklingen lässt. Für die Schrammeln hat Eberhard Götz, einst Mitglied des Ensembles, den Marsch adaptiert. Wien verdankt dieser Rettung den Bau der Votiv-Kirche.

Die Alt-Wiener Singtänze von Johann Schrammel hat Alfons Egger bearbeitet. Egger, seit 1967 Mitglied des Staatsopernorchesters, wurde 1972 Erster Geiger der Philharmonia Schrammeln und avancierte zum anerkannten Experten der Wiener Musik. Besonders lagen ihm die Brüder Schrammel am Herzen, deshalb arbeitete er auch am Buch Die Schrammeln und ihre Zeit seiner Mutter Margarethe Egger mit, das als Standardwerk über diese Urwiener Musiker und das von ihnen kreierte Genre gilt. 1997 krönte er sein Engagement für den bis dahin unterschätzten Komponisten Josef Lanner und gründete das Orchester »Corso Wien«. Bis heute ist er für die Philharmonia Schrammeln prägend.

Im Mai 1861 hörte Richard Wagner seinen Lohengrin zum ersten Mal in Wien und war von der Aufführung hingerissen. Da liegt es nahe, zu zeigen, dass das Vorspiel zu dieser Oper auch in der Schrammelbesetzung mit Knopfharmonika nichts von seiner Wirkung einbüßt, dass man dabei sogar noch neue Facetten heraushören kann.

Den Chineser-Galopp von Johann Strauß Vater hat Alfons Egger für die Klarinettenbesetzung bearbeitet. Wer genau hinhört kann bemerken, dass ein Zitat aus Puccinis Turandot hineingeschwindelt wurde. Egger hat nicht nur beim Arrangieren Humor. Er ist nach wie vor Erbe von Josef Lanner, der schon früh das Heitere in der Wiener Musik entwickelte und pflegte.

Im 20. Jahrhundert setzte Hans Zajicek (1899¬¬–1973) die Wiener Tradition fort und schrieb den Vorstadt-Tanz. Die Bearbeitung stammt von Robert Peter.

Wieder von Carl Wilhelm Drescher stammt das letzte Stück: Die Scherz-Polka Kellner zahl’n bietet zum Ausklang eine Studie des feinen Wiener Humors arrangiert von Josef Mikulas.

© Richard Schmitz


der folgende Wein wird mit dieser Musik beschallt...

Wiener gemischter Satz, 2019

Wiener Künstler, Philharmonia Schrammeln

Künstler: Philharmonia Schrammeln

Johannes Tomböck, Dominik Hellsberg, Günter Haumer, Heinz Hromada, Hannes Moser

Winzer: Weingut Wien - Cobenzl

Herkunft: Österreich, Wien, Grinzing

Alkohol: 12,5 %



 

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